Montanhistorisches Kolloquium - Vermessungstechnik und Grubenrisse im Bergbau einst und heute
„Düchtig und des Markscheidens verständig und geschickt befunden…“
Eine wichtige Voraussetzung für einen erfolgreichen Bergbau bildet die Vermessung und kartografische Darstellung von Grubenbauen. Die mit dieser Aufgabe betrauten Markscheider entwickelten sich seit dem 17. Jahrhundert zu hochspezialisierten Fachkräften, die ihr Wissen und Können in Lehrer-Schüler-Folgen über Generationen weiter gaben und fortentwickelten. Später gingen wichtige Impulse von Bergschulen und Bergakademien aus, wobei insbesondere der blühende Silbererzbergbau den Motor bildete. Viele der überlieferten Grubenrisse spiegeln nicht nur sorgfältige Handwerksarbeit, sondern auch großes künstlerisches Geschick wider. Eine systematische Vermessung und Dokumentation der Bergwerke wurde seit 18. Jahrhundert von den Bergbehörden veranlasst. Heute stellen die früher bereits sorgfältig archivierten Risse nicht nur eine wichtige montanhistorische Quelle sondern auch ein wertvolles Kulturgut dar. Der Bau langer Wasserlösungsstollen erforderte eine Verfeinerung der Messmethoden, wovon im Oberharz der Ernst-August-Stollen Zeugnis gibt, bald schritt man zur Entwickelung eines einheitlichen, mit Koordinaten versehenes Zulegerisswerks.
Im Rahmen des 14. Kolloquiums dieser Reihe beleuchten Beispiele aus Harz, sächsischem Erzgebirge und Böhmen die historische Entwicklung des Markscheidewesens. Außerdem wird ein Bogen in die heutige Zeit gespannt, wo die auf GPS gestützte digitale Kartografie ganz neue Anwendungen ermöglicht. Vorgestellt wird der Einsatz von Photogrammetrie und Laserscantechnik bei der Aufnahme und 3DDarstellung von Grubenräumen an Beispielen aus der Montanarchäologie und der Erfassung von Bergschäden.
Veranstaltungsort
Die Veranstaltung fand am Weltkulturerbe Rammelsberg statt.
Kontakt
Institute of Geotechnology and Mineral Resources
Department of Mining
Erzstraße 20
DE-38678 Clausthal-Zellerfeld