Mit Helm und VR-Brille: Clausthaler Studierende erkunden den Bergbau der Zukunft
Technik, Forschung und ein Blick in die Zukunft. Vom Hightech-Bagger bis zum virtuellen Grubenbau – acht Masterstudierende der TU Clausthal erkundeten mit dem IGMR zwei Tage lang bedeutende Stationen der deutschen Bergbauindustrie.
Das SME Student Chapter der TU Clausthal unternahm mit Unterstützung des Department of Mining (IGMR) am 2. und 3. Oktober 2025 eine Exkursion zu drei Schlüsselstandorten der Bergbauindustrie in Nordrhein-Westfalen.
Startpunkt war Komatsu Mining Germany in Düsseldorf, wo Herr Thomas Harsk und Herr Marcel Begemann spannende Einblicke in die Herstellung von Großhydraulikbaggern für den Tagebau gaben. Vom ersten Bauteil bis zur fertigen Maschine wurde der Entstehungsprozess dieser tonnenschweren Giganten eindrucksvoll präsentiert. In Deutschland sind diese jedoch eher selten im Einsatz – stattdessen gehen die meisten Modelle in internationale Projekte nach Australien, Südamerika oder Afrika, wo der Tagebau in ganz anderen Größenordnungen stattfindet.
Nach einer Übernachtung in Aachen wartete am nächsten Morgen das Institute of Mineral Resources Engineering der RWTH Aachen. Herr Dr.-Ing. Alexander Hennig stellte aktuelle Forschungsprojekte vor und öffnete zusammen mit zwei seiner wissenschaftlichen Mitarbeitenden die Türen zur VR-Mine. Mit viel Begeisterung wurde die Gelegenheit genutzt, die Steuerung der virtuellen Großgeräte selbst in die Hand zu nehmen und in die Welt des „digitalen“ Bergbaus einzutauchen.
Die letzte Station führte die Gruppe in den Braunkohletagebau Hambach von RWE. Schon bei der Anfahrt bot sich den Teilnehmern ein atemberaubender Anblick der gewaltigen Dimensionen der Grube, die als größtes Loch Europas bekannt ist. Während einer geführten Befahrung des Tagebaus konnten die Studierenden die riesigen Schaufelradbagger aus nächster Nähe bestaunen. Herr Roger Fabeck erläuterte vor Ort die geologischen Gegebenheiten, die logistischen Herausforderungen des Abbaubetriebs sowie die umfangreichen Maßnahmen zur Rekultivierung und zur Gestaltung der zukünftigen Seenlandschaft. Der Besuch bot einen beeindruckenden und nachdenklich stimmenden Einblick in die Realität der deutschen Energieversorgung und die sichtbaren Konsequenzen des bevorstehenden Kohleausstiegs.
Die Rückfahrt verlief reibungslos, und am Abend waren alle wieder zurück in Clausthal – mit vielen neuen Eindrücken im Gepäck. Vielen Dank an Prof. Langefeld und Frau Mehmandoust, die uns tatkräftig bei der Planung und Durchführung der Exkursion unterstützt haben.
Berichtet von:
Lewon Kspoyan & Hauke Bosch