DeRuSAFE-PRO
Integratives Sicherheitssystem entlang von Start- und Landebahnen an Flughäfen zur Abwehr von Großschadenslagen
Motivation
Start- und Landebahnen sind von Sicherheitsflächen umgeben, die Flugzeuge aller Gewichtsklassen im Notfall ganzjährig und witterungsunabhängig kontrolliert und schadensfrei abbremsen müssen. Zugleich müssen sie die schnelle Anfahrt zur Havariestelle für Feuerwehr und Rettungskräfte gewährleisten. Im Vorgängerprojekt DeRuSAFE wurde für die oberste, etwa 15 cm dicke Bodenschicht ein Geoverbundsystem erarbeitet, das Bugräder auch bei Starkregen, Frost oder extremer Trockenheit effektiv entschleunigt und zugleich eine zuverlässige Befahrbarkeit für Rettungskräfte sichert. Um die Anforderungen einer Umsetzung an Flughäfen zu erfüllen, besteht weiterer Forschungsbedarf, der Gegenstand dieses Praxisleuchtturms ist.
Ziele und Vorgehen
Ziel ist es, die Leistungsfähigkeit des Geoverbundsystems derart zu steigern, dass auch die Einwirkung von Hauptfahrwerken beherrscht werden kann, die nahezu die gesamte Flugzeuglast tragen. Zudem soll das System um eine Barriere gegen umweltschädliche Löschmittel und andere Bodenkontaminationen erweitert werden, wie etwa Brandrückstände und austretendes Kerosin, so dass diese Gefahrstoffe zurückgehalten und gebunden werden. Die modulare Gestaltung des Systems soll zudem einen baukastenartigen Austausch beschädigter Bereiche inklusive Entsorgung der Schadstoffe zur schnellen Wiederherstellung der Sicherheitsflächen erlauben.
Innovationen und Perspektiven
Durch die gezielte Anpassung des DeRuSAFE Geoverbundsystems in Kooperation mit den eingebundenen Anwendern soll eine einsatztaugliche und umfassende Lösung zum Schutz und zur Rettung von Menschen etabliert werden. Bodenkontaminationen nach einer Havarie sollen effizient beseitigt und die rasche Wiederherstellung funktionstüchtiger Sicherheitsflächen gewährleistet werden, so dass der Flugverkehr schnellstmöglich wieder aufgenommen werden kann
Eckdaten
Leitung: Prof. Dr.-Ing. Norbert Meyer
Bearbeitung: M.Sc. M. Martin
Laufzeit: 2025 bis 2027
Gefördert durch: Bundesministerium für Forschung, Technologie und Raumfahrt
Verbundpartner
Soiltec GmbH, Stuttgarter Flughafen GmbH
Assoziierte Partner:
- Flughafen Berlin Brandenburg GmbH
- Flughafen Düsseldorf GmbH
- Flughafen Hamburg GmbH
- Flughafen Braunschweig-Wolfsburg GmbH
- AG der Flugzeugbergebeauftragten
- Arbeitsgemeinschaft der Flughafenfeuerwehren
- Nds. Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr
- Airsight GmbH