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Tagung GeoMonitoring 2025

Die Tagung GeoMonitoring 2025 fand am 15. und 16. Mai 2025 in der Aula Academia der Technischen Universität Clausthal statt. Die 13. Auflage der Tagung GeoMonitoring war erneut Treffpunkt für Experten aus der Geodäsie, Geotechnik, Geophysik und Geowissenschaften sowie aus benachbarten Wissenschaften. Die sechs spannenden Vorträge mit anschließender intensiver Diskussion gliederten sich in die drei Sessions „Entwicklungen und Trends im Monitoring, UAV- und TLS-basiertes Monitoring und Monitoring von über- und untertägigen Großstrukturen.

Herr Dr. Kalia von der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR) in Hannover eröffnete die Tagung GeoMonitoring mit seinem Vortrag Bodenbewegungsdienst (BBD) für den Verkehrssektor in Deutschland - BBD-V. Das vom BMDV geförderte Leuchtturmprojekt verfolgt die Entwicklung eines Bodenbewegungsdienstes für die Verkehrsträger Straße, Wasserstraße und Schiene. Die Funktionalitäten des BBD-V sind in zwei Ebenen unterteilt: Eine Basisfunktion aufbauend auf den bestehenden Produkten des Bodenbewegungsdienstes Deutschland der BGR mit für die Verkehrsinfrastruktur verbesserten Eigenschaften und Erweiterungsfunktionen, die die Entwicklung von Verfahren zur Berücksichtigung von temporären Scatterern in multi-temporalen Zeitreihen sowie zur Aktualisierung multitemporaler Interferometric Synthetic Aperture Radar (InSAR)-Zeitreihen für das Verkehrsinfrastruktur-Monitoring demonstrieren sollen.

In seinem sehr anschaulichen Vortrag Rapid Prototype Entwicklungen für das ingenieurgeodätische Monitoring stellte Herr Prof. Heunecke von der Universität der Bundeswehr München mit seinem Team entwickelte Prototypen zur Unterstützung des ingenieurgeodätischen Monitorings vor. Hierzu wir Rapid Prototyping eingesetzt, das eine neue Möglichkeit für die Entwicklung von Messsystemen in der Ingenieurgeodäsie sein kann. Anhand von drei mitgebrachten Prototypten wurde die Entwicklung sowie die Funktionalität vor Ort von Prof. Heunecke eindrucksvoll präsentiert. Vorgestellt und gezeigt wurden die folgenden drei Beispiele für die Anwendung von Rapid Prototyping im Bereich der Ingenieurgeodäsie: ein motorisiertes Digitalnivellier, ein motorisierter Dreifuß und ein motorisiertes Prisma. Es ist deutlich geworden, dass Rapid Prototyping eine wichtige Rolle bei der Entwicklung von Messsystemen spielen kann, da so die schnelle und kostengünstige Entwicklung und das Testen von Prototypen ermöglicht wird.

Der Vortrag Dock-Drohnen für das großflächig automatisierte Infrastruktur Monitoring von Herrn Schulz von der Allsat GmbH aus Hannover machte deutlich, was mit automatisierten Messkampagnen mittels Drohnen heute möglich ist. Es wurden Beispiele aus den Bereichen Monitoring von Infrastrukturen, der automatischen Baudokumentation, der Security im Bereich Perimetersicherung mit Aufklärungsvideos und der Anlagen-Inspektion vorgestellt. Herr Schulz betonte, dass die automatisierte Messung mit Drohnen eine wichtige Rolle bei der Überwachung von Infrastrukturen spielen kann, da es eine Möglichkeit darstellt, schnell und kostengünstig Daten zu erfassen und entsprechende, weitreichende Analysen durchzuführen.

Mit dem Vortrag Unterschiede faseroptischer Sensoren im Structural Health Monitoring – Zwischen Labor und Praxis stellte Herr Semmelroth von der HafenCity Universität Hamburg eine interessante Messtechnik für das Monitoring unterschiedlicher Strukturen vor. Es wurde anschaulich das Grundprinzip der Erfassung linearer Dehnungsänderungen am Messobjekt mittels fest installierter Lichtwellenleiter (LWL) vorgestellt und die Möglichkeiten der Dehnungsübertragung bei faseroptischen Sensoren beispielhaft beim Monitoring von Kaimauern diskutiert. Gezeigt wurden weiterhin intensive Laboruntersuchungen um beispielsweise das Verhalten von Klebstoffen zur Applikation der Lichtwellenleitern auf Stahlbauteilen zu untersuchen.

Der Vortrag Bauwerksüberwachung von Talsperren – Anforderungen und technische Umsetzung von Herrn Britz von den Harzwasserwerke GmbH in Hildesheim stellte anschaulich die umfangreichen Aufgaben eines überregionalen Wasserversorgungsunternehmens mit 6 Talsperren im Westharz vor. Dabei ist die bauliche Sicherheit dieser Bauwerke ständig zu gewährleisten, was regelmäßige Standsicherheitsüberprüfungen erfordert. Hierzu werden Geomonitoring und konventionelle geodätische Verfahren eingesetzt. Die Harzwasserwerke verwenden ein eigenes automatisches Talsperreninformationssystem für die Datenerhebung und Auswertung. Durch die Weiterentwicklung der Instrumenten- und Computertechnik wird eine Verbesserung der Mess- und Auswertetechniken angestrebt.

Frau Dr. Binder vom Institute of Geotechnology and Mineral Resources der TU Clausthal hielt den spannenden Abschlussvortrag Monitoring für den untertägigen Bergbau: Herausforderungen und technologische Ansätze. Die Überwachung untertägiger Hohlräume im Bergbau stellt eine Herausforderung dar, die in verschiedenen Phasen des Bergwerkslebenszyklus auftritt. Um diese Herausforderungen zu meistern, wurden verschiedene Ansätze zur Überwachung und Erkundung untertägiger Infrastrukturen entwickelt. Dr. Binder zeigte dies an drei verschiedenen Projekten auf. Das Projekt MOdellkopplung im Kontext eines VIrtuellen Untertagelabors und dessen Entwicklungsprozess (MOVIE) zielt darauf ab, ein virtuelles Labor für untertägige Hohlräume zu entwickeln. Durch die Erstellung eines digitalen Zwillings, der historische Daten mit aktuellen Messungen verknüpft, ermöglicht das Projekt eine ganzheitliche Modellkopplung sowie eine verbesserte Analyse von Geologie, Hohlraumgeometrie, Wettertechnik und Geomechanik. Beim Projekt Ernst-August-Grubenwassermonitoring (EAGruMo) steht die Erkundung des Ernst-August-Stollen, des größten und längsten Wasserlösungsstollens im Oberharz, im Vordergrund. Von der TU Clausthal wird in diesem Projekt eine schwimmende Multi-Sensor Plattform zur räumlichen und wasserqualitativen Exploration der wasserführenden Infrastruktur entwickelt. Im dritten Projekt SwarMine wird ein tauchendes Erkundungssystem zur Überwachung und zum Management von gefluteten Bergwerksinfrastrukturen vorgestellt. Im Querschnitt wurde von Dr. Binder anhand der Herausforderungen und Ansätze ausführlich erläutert, wie mithilfe moderner Technologien innovative Monitoringkonzepte für den Bergbau entwickelt werden können.

Der abschließende Dank gilt allen Teilnehmer:innen und Referent:innen, die zu einer gelungenen Tagung GeoMonitoring 2025 im Jubiläumsjahr zum 250. Geburtstag der TU Clausthal beigetragen haben, sowie dem Team Geomatics um Herrn Prof. Paffenholz des Institute of Geotechnology and Mineral Resources der TU Clausthal für die lokale Organisation.

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